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Rolf Heide

Rolf Heide
ROLF HEIDE Von wahren Könnern sagt man oft, sie hätten ihr Handwerk von der Pike auf gelernt – das trifft auf den Designer Rolf Heide im wahrsten Sinne des Wortes zu. 1932 in Kiel geboren, absolvierte er dort 1950 eine Lehre zum Tischler, bevor er 1953 für drei Jahre die Muthesius Werkschule in Kiel besuchte. „Wir hatten dort unglaublich viele Fachbereiche: Zeichnen, Fotografieren, Raum - und Farbgestaltung, Stoffdruck, Grafik, Druck usw. Egal, was das eigene Fach war: Man konnte sehen, dass einen der Blick über den eigenen Tellerrand immer weitergebracht hat.“ Ein Mentor, den Heide aus dieser Zeit nicht vergessen wird, war Professor Eduard Levsen. Die Vernetzung mit anderen Künstlern, das Betrachten von Aufgaben aus verschiedenen Blickwinkeln, um maximale Kreativität und eine stetige Weiterentwicklung zu schaffen, prägte die Stationen von Heides beruflichem Leben: Zunächst zog es ihn 1957 für eine Festanstellung bei einem Einrichtungshaus nach Hamburg. Doch schon 1959 begann er, als freier Mitarbeiter für die Brigitte, später für Schöner Wohnen (ab 1970), Architektur und Wohnen (ab 1980) und weitere Magazine zu arbeiten. Seine Aufgabe dort wurde durch die Verknüpfung seiner Fähigkeiten, Kenntnisse und Ideen sowie durch das Netzwerk der Kollegen immer dynamischer: Er entwarf, gestaltete, zeichnete, grübelte, entwickelte alles von „einfachen“ Fotos bis hin zu Gesamtkompositionen. Besonders intensiv widmete er sich eine Zeitlang dem „Brigitte-Zimmer“ – Wohnraumgestaltung und -fotografie ganz neu. Es wurden außerdem zerlegbare Designermöbel gezeichnet, gebaut, dargestellt, fotografiert und per Versand verkauft, etwa die Stapelliege (1966) oder die Sofabank (1969) – Möbelstücke, die bis heute zeitlos, elegant und zugleich praktisch wirken. Seine innovativen Ideen brachten immer neue Kontakte, und es folgte in den 1970er- und 80er-Jahren eine intensive Zeit als Designer, Entwickler und Berater unterschiedlichster Hersteller: Küchen (Siematic 1975, Bulthaup 1987), Geräte (Gaggenau 1978), Möbel (Stüker 1975), Teppiche (Vorwerk 1986), Leuchten (ANTA 1985). Seine Designs fanden internationale Resonanz, woraus sich Zusammenarbeiten nicht länger nur in Deutschland, sondern z.B. auch in Italien entwickelten (z.B. mit DePadova und Bernini 1973). Ende der 1980er- bis zu den 1990er-Jahren erweiterten sich Heides Aufgaben: Er begann mit großen Projekten wie der Entwicklung von Firmen-Image-Kampagnen (z.B. Bulthaup 1987, Interlübke 1997), gestaltete Messen und Ausstellungen wie die Frankfurter Sonderausstellung LINIE3 (1989-94) oder die Sonderschau für Textilanbieter in Frankfurt, die ATMOSPHERE (1992, 94, 96). Auch an der Gestaltung des Designkaufhauses Stilwerk in Hamburg war er maßgeblich beteiligt (1996). Den Nachwuchs zu fördern gehörte ebenfalls zu Heides Aufgaben, der er als Kuratoriumsmitglied der Raymond Loewy Stiftung (1994-2007) und als Schirmherr des Wettbewerbs „Insider Award“ der Zeitschrift AIT (2008-2013) gerecht wurde. Über Rolf Heide wurden diverse Artikel, Hommagen und zwei Monografien seines Schaffens (1996, 2000) verfasst, seine unzähligen Entwürfe und Zeichnungen sind im Museum für Kunst und Gewerbe archiviert. 1996 und 2000 gab es dort zwei ihm gewidmete Ausstellungen. Seit 2001 hat sich der kreative Kopf allmählich aus dem aktiven Tagesgeschehen zurückgezogen und ist hauptsächlich beratend tätig. Rolf Heide ist seit 1957 verheiratet und hat zwei erwachsene Söhne. Rolf Heide erhielt etliche Preise während seiner Laufbahn, u.a.: 1972 – Bundespreis „Die gute Form“ für das Design eines Leuchtensystems 1999 – Karl-Schneider-Preis. Staatspreis der Stad Hamburg für Design und angewandte Kunst 2003 – Designpreis der Kölner Möbelmesse

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